Mit Taschenlampe durch die Höhle
Im Juni hat die family on tour einen Tagesausflug zur Zauberhöhle am Niederwalddenkmal unternommen.
Die Urlaubsstimmung beginnt bereits an der Rhein-Promenade in Bingen. „Mama, da kommt die Fähre! Wir müssen uns beeilen“, schreit unsere Maxi. Mini rennt ihr hinterher. Wir parken unser Auto unweit des Hafens und entscheiden uns für die Autofähre, weil sie ohne Pausen verkehrt. Die Personenfähre fährt hingegen nur einmal pro Stunde. Beim Ein- und Aussteigen müssen wir jedoch sehr auf die Kinder aufpassen, da Autos, Motorräder und Fahrradfahrer ziemlich schnell auf die Fähre fahren und dabei wenig Rücksicht auf nicht-motorisierte Gäste wie uns nehmen.
Die Fahrt dauert etwa sieben Minuten und ist für die Kinder total spannend. Maxi und Mini erkunden die Fähre und beobachten die dort stehenden Fahrzeuge: Autos, Motorräder, Fahrräder, sogar ein Traktor will auf die andere Rheinseite. Wir spielen Automarken-Raten. Im Handumdrehen sind wir in Rüdesheim und nach etwa fünf Minuten zu Fuß stehen wir in der berühmten Drosselgasse. Touristenscharen, hauptsächlich Japaner, tummeln sich vor jedem Schaufenster. Die Geschäfte erinnern an Shops in Spanien oder Italien: Kleidung mit lustigen Sprüchen, Hüte, Erinnerungstassen, Puppen in Tracht. Die Speisekarten der meisten Lokale sind zweisprachig: Deutsch und Englisch. Und natürlich wird hier der Rüdesheimer Kaffee, also mit Asbach und Sahne, serviert.
Am oberen Ende der Drosselgasse biegen wir rechts in die Obergasse ein und erreichen die Talstation der Seilbahn, die zum Niederwalddenkmal hinauf führt. Eine Fahrt über die Reben dauert etwa zehn Minuten und ist wunderschön! Unsere Mini müssen wir jedoch an der Hose festhalten, damit sie nicht aus der Kabine rausfällt. Diese sind nämlich klein und an den Seiten offen. Während wir leise über die Weinberge schweben, erzählen wir den Kindern Rheinsagen. Oben angekommen geht es dann zu Fuß weiter auf einem festen, für Kinderwagen geeigneten Weg bis zur Zauberhöhle.
Die frische Waldluft und die von den Bäumen hervorgerufenen Schattenbereiche machen diesen Spaziergang auch an heißen Tagen angenehm. Unsere dreijährige Mini wird aber nach zehn Minuten quengelig und muss getragen werden. Bis zu unserem Ziel sind es gute 30 Minuten. Hätten wir doch unseren Bollerwagen mitgenommen!
Die zwischen 1760 und 1790 erbaute „Höhle“ besteht aus einem 60 m langen, ummauerten Gang, dessen Wände einst mit Glitzersteinen verziert waren. Im Inneren ist es tatsächlich komplett dunkel. „Wie gut, dass wir unsere Taschenlampen dabei haben!“, freut sich Maxi. Wir betreten die Zauberhöhle durch den Eingang und tauchen ins Dunkle ab. Die Kinder schalten ihre Taschenlampen an, es ist aber trotzdem unheimlich. Der Gang mündet in einen ursprünglich mit Spiegeln bestückten, kuppelbedeckten Rundbau. Von dort bietet sich ein fantastischer Ausblick über das Rheintal. Während wir fasziniert in die Ferne schauen, laufen Maxi und Mini bereits alleine durch die Zauberhöhle. Angst haben sie keine mehr. Nach einem Picknick geht es weiter durch den Wald, zurück zur Seilbahn. Im Eiscafé direkt an der Seilbahnstation gönnen wir uns noch ein Eis, bevor wir zurück zur Autofähre spazieren. Ein Ausflug wie im Urlaub!
Das haben wir ausgegeben:
Autofähre Erste Fahrt 05:30 Uhr, anschließend weiter im ständigen Verkehr bis 00:10 Uhr. Preise für Fußgänger: Hin- und Rückfahrt Erwachsene 4,00 Euro, Kinder ab sechs 2,00 Euro. Tickets kauft man direkt auf der Fähre.
Seilbahn Rüdesheim In den Sommermonaten: Ab 9:30 Uhr bis 18.00 Uhr. Sa. und So. bis 19:00 Uhr. Berg- und Talfahrt Erwachsene 8,00 Euro, Kinder ab fünf 4,00 Euro.