Spielzeug- und Ikonenmuseum Bernkastel-Kues: Eine Reise zurück in die Kindheit

schlaumaus | Veröffentlicht am 8. April 2023 |

“Lerne spielen, es verlängert die Kindheit!”. Diese Tafel begrüßt uns im Spielzeugmuseum Bernkastel-Kues. Sie trifft ins Schwarze: Solange wir spielen (können), fühlen wir uns frei und glücklich, so wie Kinder eben. Der Besuch hier erinnert uns Erwachsene an unsere eigene, womöglich längst vergessene Kindheit.

Das kleine Museum beherbergt eine schöne Spielzeug-Sammlung vergangener Generationen. Ihr werdet hier auf keine verstaubten Puppen treffen. Nein, nein! Hier findet ihr liebevoll ausgestellte Exponate, die viel vom Alltag und Leben unserer Großeltern verraten. War die Familie reich. haben die Kinder mit Porzellanpuppen gespielt. Diese “lebten” in ihren eigenen vier Wänden: große Holzkisten ohne vordere Wand und voll möbliert. “Kinder aus wohlhabenden Familien mussten nie alleine spielen. Sie hatten immer ein Kindermädchen, das sie unterhalten hat”, erzählt uns Museumspädagogin Alexa Fischer.

Kinder aus einfachen Verhältnissen hatten Alltagsgegenstände in Miniatur als Spielzeug: zum Beispiel kleine Bügeleisen und Holzöfen. Diese sind auch heute noch voll funktionsfähig. “So lernten die Kinder früh, dass man sich am heißen Ofen verbrennen kann”, sagt Alexa Fischer.

Hochhäuser aus Legosteinen

Zwischen den Spielzeugen älterer Generationen ragen Hochhäuser aus Legosteinen beinahe in die Museumsdecke hinein. Ganze Straßen der Bonner Altstadt aus Lego zeigen Geschäfte und Läden, die es wahrscheinlich nicht mehr gibt. Hier sind einige seltene Lego-Exemplare zu finden.

Mehrmals im Jahr veranstaltet das Museum LEGO® Bauaktionen. An diesen Tagen dürfen alle bauen, ausprobieren und ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Die entstandenen Bauwerke werden im November im Museum ausgestellt.

Ikonenkunst

Der zweite Teil des Museums windet sich der Ikonenkunst. Alte Exponate aus Russland, Griechenland, Bulgarien und Ägypten zeigen Jesus, Maria und zahlreiche Heilige in unterschiedlichen Interpretationen der jeweiligen Zeitepochen.

“Das ist doch nichts für Kinder”, sage ich. Frau Fischer erwidert: “Doch! Ich habe hier bereits Kinder nach Ikonen mit Heiligenschein suchen lassen. In der Zeit habe ich ihnen erklärt, was eine Ikone ist. Sie waren total begeistert”, erzählt die Museumspädagogin.

Tolle Aktionen für Kinder

Das Museum veranstaltet immer wieder spannende Aktionen. Die nächste ist an Ostern. Kinder können dabei Holzfiguren anmalen, mit Legosteinen bauen und im Museum versteckte Eier suchen. Darüber hinaus werden noch Lamas und Alpakas erwartet. Ein kleiner Spielplatz im klostereigenen Park rundet dieses tolle Angebot ab.

Während der Nachwuchs beschäftigt ist, können die Eltern das Café neben dem Museum mit selbstgemachten Kuchen und Torten, die hauseigene Brauerei sowie die Vinothek besuchen. Bei einem Glas Moselwein oder frisch gezapften Bier fühlt man sich für eine kurze Zeit sorglos und glücklich.